Ab in den Kühlschrank
Da sitzt man am Abend gemütlich auf dem Balkon, enstpannt von der QRL, genießt ein Füchschen bei PSK31. Die Sonne lacht, der OM hat sein Tagewerk auf der QRL vollbracht hi. Alles top, doch dann teilt mir ein OM via PSK31-Chat mit: Hey, deine Frequenz driftet beim Senden weg!
Experimentalfunk soll der Amateurfunk sein, aber die Frequenzen müssen schon passen und vorallem stabil sein. Gerade bei digitalen Betriebsarten! Was ist jetzt auf einmal los? Selbst beim Empfang kann ich die Frequenz-Drift nachvollziehen. Nach einer PSK31-Aussendung driftet der QSO Partner von der Empfangsfrequenz ebenfalls weg. Also wird es dem VFO zu warm!
Des Rätsels Lösung ist die sogenannte EXTENDED VFO TEMPERATURE COMPENSATION. Diese hat Elecraft dankenswerterweise vorgesehen - wow! Schade nur, daß dies nicht vor der Auslieferung durchgeführt wurde. Ein ähnliches Versäumnis wie die "vergessene" und nun ab Werk durchgeführte (RXSBNUL) Seitenband Unterdrückung? Das hat schon damals keinen Spaß gemacht, den KX3 abzugleichen.
Nicht meckern, machen!
Die Anleitung sagt: KX3 für ungefähr 30 Minuten im Kühlschrank parken - eiiii! Das waren dann aber doch 45 Minuten. Dem kleinen Kerlchen ging es zum Glück noch gut. Achja, ein Gefrierschrank soll es bitte nicht sein, hi.
Die Kalibrierung beginnt: viele magische Menüs und Konfigurations-Tasten gedrückt: der VFO lernt nun dazu!
Die Temperatur hat schon 21°C erreicht, die Frequenzdrift wird weiter kompensiert. Die 50MHz Referenz liefert ein Icom IC-7000. 0.5ppm sind wohl genug, hi.
Nach einiger Zeit nähert sich die VFO-Temperatur der Zimmertemperatur an - ab dem Zeitpunkt ist eine externe Hitzequelle erforderlich. Also einen Haarfön aus der Mottenkiste gekramt und das kleine Kästchen schwitzen lassen. Alles mit Bedacht und Abstand, da der Temperaturanstieg bei 1°C alle zwei Minuten laut Anleitung liegen soll!
Als Endtemperatur sind 52°C angegeben. Der Arm wurde schon etwas lahm. Und endlich war es vollbracht! Ab dem Zeitpunkt war der VFO immer stabil. Sei es Sommer, sei es Winter. Sogar Gigahertz-Funkerei geht nun damit. Aber das ist ein anderes Thema.